

Tipps und Tricks für Deine private Kleidertauschparty
Warst Du schon mal auf einer Kleidertauschparty? Dann erinnerst Du Dich bestimmt noch, wie gut sich das anfühlte, die eigene ausgediente Kleidung gegen neue tolle Sachen zu tauschen. Vielleicht hast Du bisher auch nur davon gehört und zu Hause wartet Dein Kleiderschrank schon lange darauf, viele ungetragene Stücke abzugeben und gegen neue zu tauschen? Ob mit oder ohne persönlicher Kleidertauscherfahrung: Wenn Du Dich an unsere wichtigsten Basic-Tipps hältst, stellst Du Deine eigene Kleidertauschparty locker auf die Beine. Mit ein paar Freundinnen oder Freunden macht das Tauschen zudem viel mehr Spaß.
So gelingt Deine Kleidertauschparty
Wenn Du zum ersten Mal eine Kleidertauschparty selbst organisierst, starte am besten in kleinerer Runde und konzentriere Dich auf die wichtigsten Basics. Damit kannst Du erste Erfahrungen sammeln und die Party dann mit der Zeit weiter ausbauen und vielleicht sogar ein öffentliches Event daraus machen. Beachte aber, dass in einer zu kleinen Runde vergleichsweise wenig Tauschmaterial zur Verfügung steht. Sind die Konfektionsgrößen dann noch sehr unterschiedlich, ist die Ausbeute womöglich nicht bei jedem Gast zufriedenstellend. Für eine erfolgreiche Party ist die Planung daher entscheidend und mit unseren Tipps auch gar nicht so kompliziert.
Vor der Party
Überlege Dir zunächst, welche Art Kleidertausch Du organisieren willst. Wir bleiben hier zwar bei der privaten Tauschparty, aber dennoch ist ein gewisser Rahmen hilfreich, damit auch Du die Party in vollen Zügen genießen kannst.
Gästeliste und Vorabinfos
Entscheide, wie groß die Party werden soll und lege ein Datum fest. Eher in gemütlicher Runde mit 8-10 Personen oder etwas größer mit „Bring a friend“ Option, damit auch ordentlich was zum Tauschen da ist. Bei kleineren Partys macht es Sinn, die Gästeliste auf nur ein Geschlecht zu beschränken und dadurch schon einen Rahmen für die Kleidung zu geben. Für ein flüssigeres Lesegefühl gehen wir hier von einer Tauschparty in einer Mädelsrunde aus. Hast Du einen sehr großen Freundeskreis, kannst Du Dir außerdem überlegen, ob Du nur Freundinnen einladen möchtest, die ähnliche Konfektionsgrößen haben.
Nutze Social Media, um Deine Freundinnen beispielsweise per Facebook Gruppe oder Whats App Gruppe einzuladen oder auch, um über das Datum entscheiden zu lassen. Hier kannst Du die wichtigsten Regeln und Infos (dazu kommen wir noch) vorab an die Gruppe weitergeben. In sehr kleiner Runde reicht es aus, die Regeln mündlich zu übermitteln.


Organisiere im Vorfeld das benötigte Mobiliar.
Art der Kleidung
Hinsichtlich der Tausch-Kleidung kannst Du die Gäste entweder frei entscheiden lassen oder Vorgaben in Bezug auf Stil, Anlass und Jahreszeit machen. Zum Beispiel kannst Du eine Kleidertauschparty für:
- Sommer- oder Winterkleidung
- Alltagskleidung oder festliche Kleidung
- Business- oder Party-Outfits
- Motto-Outfits
- etc.
veranstalten. Du kannst zudem festlegen, ob Schuhe und Accessoires ebenfalls erlaubt sind.
Wichtig ist der Hinweis an die Gäste, dass alle Kleidungsstücke, die zum Tausch angeboten werden, gut erhalten sein müssen und keine Flecken oder Löcher haben sollten.
System und Regeln festlegen
Lege schon im Vorfeld fest, ob Du zum Beispiel eine Anzahl an Kleidungsstücken definieren möchtest, die in den Tausch gebracht werden können (zum Beispiel 10 Kleidungsstücke abgeben, 10 wieder mitnehmen). Ebenso kannst Du Regeln hinsichtlich der Wertigkeit vorgeben (Luxusartikel vs. Luxusartikel) oder einfach freies Tauschen ermöglichen (jeder nimmt mit was und wie viel er mag). Beim freien Tausch bleibt am Ende nicht so viel Kleidung übrig.
Möchtest Du Vorgaben hinsichtlich der Anzahl machen, kannst Du entweder auf Vertrauensbasis arbeiten oder Märkchen nutzen. Bei Letzterem erhält Deine Freundin pro mitgebrachtem Kleidungsstück ein Märkchen, das entsprechend für ein „neues“ Kleidungsstück eingetauscht werden kann. Diese Märkchen müssten dann natürlich im Vorfeld beschafft werden.
Auf manchen Partys gehen alle Tauschartikel in einer Tasche reihum, man sucht sich ein Teil aus, das der Gruppe dann präsentiert wird. Diese entscheidet darüber, ob es zur neuen Trägerin passt oder doch eher an eine andere Interessentin gehen soll. Das kann je nach Zusammensetzung der Gäste funktionieren oder aber zu einem erfolglosen Abend und viel Frust führen. Daher bevorzugen wir die Auslegung der Tauschware an Kleiderständern und Tischen. Ob Du die Auslage der Kleidung selbst übernehmen willst oder jeder Gast seine Teile selbst an die Stange hängt bzw. auf dem Tisch ablegt, entscheidest Du – am besten vor der Party. In kleinerer Runde ist es praktischer, wenn jede Partybesucherin ihre Sachen selbst auslegt und auch nach der Anprobe wieder zurückbringt. Bei einer größeren Party könntest Du die Auslage übernehmen und im Vorfeld um eine helfende Hand bitten, damit es nach einer Weile nicht allzu chaotisch aussieht.
Mobiliar
Was auf einer Kleidertauschparty keinesfalls fehlen darf, ist ein Ganzkörperspiegel. Damit sich alle wohl fühlen, schaffe unbedingt Möglichkeiten zur „privaten“ Anprobe. Hier können ein Vorhang oder eine Trennwand ausreichen, die je nach Partytruppe auch mal von mehreren gleichzeitig genutzt werden dürfen. Falls Du über einen geeigneten Raum verfügst, richte diesen einfach entsprechend ein. Damit es nicht in eine Wühl-Party ausartet, sind Kleiderstangen für Kleider, Blusen etc. sowie 1-2 Tische für Shirts und Hosen hilfreich. Womöglich bekommst Du das ein oder andere Mobiliar günstig oder umsonst auf kleinanzeigen.de oder Du findest eine Leihmöglichkeit in Deiner Nähe. Für die Kleiderstangen beschaffst Du Dir noch eine größere Anzahl an Kleiderbügeln (beispielsweise in Kaufhäusern) und gestaltest für die „Tischware“ kleine Schilder. Bei einer großen Gruppe bringen weitere Schilder für die Konfektionsgröße mehr Ordnung in die Auslage.


Die Party
Die Kleidertauschparty selbst ist idealerweise ein geselliges Beisammensein mit Deinen Freundinnen und vielleicht auch dem ein oder anderen neuen Gesicht mit Freundinnenpotenzial. In den letzten Jahren wurden unsere sozialen Kontakte unglaublich stark eingeschränkt und haben sich durch Umbrüche im Leben oder Familienzuwachs womöglich außerdem verändert. Eine Kleidertauschparty ist daher nicht nur super, um Ressourcen zu schonen, sondern auch, um bestehende Freundschaften zu pflegen und neue Freundschaften zu knüpfen. Selbst, wenn sich auf der Party keine tollen Tauschartikel für manch eine Teilnehmerin finden, hat sie dennoch einen schönen Abend. Bereite einige Häppchen vor, stelle ausreichend Drinks zur Verfügung und vielleicht noch eine Playlist zur musikalischen Untermalung der Party. Bei einer sehr kleinen Tauschparty kannst Du sogar überlegen, ob Ihr im Vorfeld gemeinsam kochen oder ein bisschen Home-Wellness machen wollt. Zudem könntest Du die Gäste motivieren, die ein oder andere Geschichte zu manch einem Kleidungsstück zu erzählen. Lasse Deiner Kreativität freien Lauf.
Nach der Party
Erfahrungsgemäß bleiben bei einer Tauschparty immer einige Teile übrig. Du kannst Dir daher bereits im Vorfeld überlegen, was damit passieren soll. Bei einer sehr kleinen Gruppe, könnten die übrig gebliebenen Kleidungsstücke wieder mit nach Hause genommen werden oder Du behältst diese als Basis für die nächste Party. Vielleicht eignet sich das ein oder andere Teil auch für Upcycling-Projekte? Ansonsten kannst Du die Kleidung spenden, beim nächsten (Hof-)Flohmarkt oder Online verkaufen und das Geld gegebenenfalls einem guten Zweck zukommen lassen oder es in Häppchen&Drinks für die nächste Party investieren.
Vor allem bei privaten Tauschpartys, zu denen beispielsweise via Whats App - oder Facebook Gruppe eingeladen wurde, ist es schön, im Anschluss noch ein paar Fotos von der Party zu teilen. So haben selbst die Gäste, die die Party ohne neue Kleidungsstücke verlassen haben, noch ein schönes Andenken an den Abend.
Benefits einer Kleidertauschparty
Galten getragene Kleidungsstücke lange Zeit als verpönt, ist es aktuell voll im Trend, Kleidung aus zweiter Hand zu tragen. Abgesehen davon ist es schon aus ökologischer Sicht wesentlich nachhaltiger, bestehende Kleidung im Kreislauf zu lassen. Jede Person kauft im Jahr an die 60 neue Kleidungsstücke, manche schaffen diese Menge aufgrund von Ultra Fast Fashion Unternehmen sogar mehrfach im Jahr und preisen ihre „Ausbeute“ in Social Media Kanälen an. Durch den gestiegenen Modekonsum wird unser Planet stark belastet, sodass Kleidertauschpartys einen guten Gegenpol darstellen und Du auf neue Kleidungsstücke dennoch nicht verzichten musst. Daneben haben die Tauschpartys noch weitere Benefits.
Hin und wieder wird die Kleidertauschparty mit einer Tupperwarenparty vergleichen, wobei es im Fall des Kleidertauschs ja um einen Tausch geht und nicht um einen Kauf. Somit ist der Vergleich eigentlich hinfällig. Du bekommst im Gegensatz zur Tupperwarenparty nämlich umsonst neue Kleidungsstücke und vielleicht sogar den ein oder anderen Luxusartikel oder ein nostalgisches Vintage-Teil mit einer aufregenden, einzigartigen Geschichte. Neben dem ökologischen Aspekt hat die Party also auch ökonomische Vorteile für Dich und Deine Gäste.
Abgesehen davon wird ein wichtiger Benefit ganz oft vergessen, der weiter oben schon erwähnt wurde. In der heutigen Zeit und insbesondere im Familienleben kommen soziale Kontakte oft zu kurz. Daher sind Kleidertauschartys eine super Gelegenheit, mal wieder zusammen zu kommen, alte Freunde zu treffen und neue Menschen kennen zu lernen. Günstiger als die Party im Club oder das Essen im Restaurant ist es außerdem. Womöglich ergibt sich sogar die ein oder andere wertvolle Connection für die Umsetzung einer Idee, die schon lange in Dir schlummert, aber im Alltag immer zu kurz kommt?


Kleidertauschparty – Wie steht mir das?
Die 7 wichtigsten Basics für eine private Kleidertauschparty
-
Lege Stil und Größenordnung der Party fest
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Lege die Tausch-Regeln fest
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Lade die Gäste ein (zum Beispiel via Social Media) und kommuniziere die Regeln
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Schaffe „private“ Umkleidemöglichkeiten
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Organisiere Auslege-Mobiliar und einen Ganzkörperspiegel
-
Stelle Drinks&Häppchen bereit und kümmere Dich gegebenenfalls um Musik
-
Genieße den Abend!
Die öffentliche Kleidertauschparty…
… ist eine ganz andere Nummer. Heute sind Kleidertauschartys so beliebt, dass sie in einigen Städten sogar von großen Unternehmen gesponsert werden. In London beispielsweise veranstaltet Visa eine „VisaSwap“ Party. Insbesondere im Rahmen der Fashion Revolution Week finden Kleidertauschartys in vielen Städten statt.
Falls Du Dich nach Deiner privaten Kleidertauschparty auch an eine öffentliche Party wagen willst, benötigst Du etwas mehr Vorbereitung und helfende Hände, als bei der privaten Party. Ob Du die Party im Verein, Gemeindezentrum oder im Zuge eines Events, das in der Gemeinde stattfindet, organisieren willst: Die Basics zur Vorbereitung bleiben, aber hinzu kommen stärkere Werbemaßnahmen wie Flyer, Werbung im Wochenblatt und auf Social Media Kanälen oder auch in Supermärkten und auf Kleidertausch.de. Wichtig ist, im Vorfeld zu prüfen, ob es zum geplanten Termin bereits eine Kleidertauschparty in der Nähe gibt. Zudem könnte eine Anmeldung für die Veranstaltung nötig sein, genauso wie die Anmeldung bei der GEMA, sofern Musik abgespielt wird. Am Veranstaltungstag sowie im Vorfeld benötigst Du mehrere Helfer, die bei der Vorbereitung der Veranstaltung, beim Einsortierung der Ware und Einhaltung der festgelegten Regeln unterstützen. Für die Organisation kannst Du 2-4 Helfer einkalkulieren und 5-10 Helfer für den Veranstaltungstag, ein Rückzugsort sollte ebenfalls vorhanden sein. Nicht zu unterschätzen ist der benötigte Platz und eine mögliche Lageroption für Kleidung, die aus Platzgründen nicht sofort ausgelegt werden kann.
Eine lässigere Variante zur öffentlichen Kleidertauschparty bietet ein öffentlicher Tausch im Viertel oder Wohnort. Stimme mit einigen Nachbarn, Freunden und Bekannten einen Termin ab und gib einen zeitlichen Rahmen vor. Alle, die an der Tauschaktion mitmachen möchten, legen ihre Tauschkleidung am festgelegten Termin auf Tischen oder Kleiderstangen vor der Haustüre aus und dürfen sich dafür woanders „bedienen“. Übersichtshalber könnte man beispielsweise in einer Whats App Gruppe alle Teilnehmenden mit Adresse kommunizieren und darüber auch weitere Personen hinzufügen, so dass die verschiedenen Tauschstationen im Ort oder Viertel bekannt sind. Die Teilnehmenden könnten vor Ort außerdem noch auf individuelle „Hausregeln“ (nur Kleidergröße S-M, maximal 2 Teile tauschen etc.) hinweisen.


Fazit
Schaust Du oft in den Kleiderschrank und findest nichts zum Anziehen? Dann ist der richtige Zeitpunkt für eine Kleidertauschparty gekommen. Mit unseren Tipps und wichtigsten Basics kannst Du ganz leicht eine private Kleidertauschparty organisieren. Das ist entspannter, als die Kleidung online zum Verkauf anzubieten, bringt Dir und Deinen Gästen einen schönen Abend mit tollen Gesprächen und natürlich einige neue Kleidungsstücke für die individuelle Garderobe. Probier's aus!
Autorin: Patricia Suchan
Quellen:
Nina Garcia: Der perfekte Stil, S. 119ff
https://greeninpieces.de/blogs/news/6-tipps-so-organisierst-du-eine-kleidertauschparty-im-freundeskreis
https://kleidertausch.de/kleidertausch-party-organisieren/
https://utopia.de/ratgeber/kleidertauschparty-so-kannst-du-eine-organisieren/
Bildquellen:
https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-kleider-kleiderschrank-weiblich-8455167/
https://www.pexels.com/de-de/foto/frauen-party-event-veranstaltung-8459396/
https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-stehen-kleid-reflektierung-8989509/
https://unsplash.com/de/fotos/brauner-holzstuhl-in-der-nahe-der-weissen-holztur-f0FHKsmLvRM
https://unsplash.com/de/fotos/kleidung-an-braunem-holzschrank-aufgehangt-q7q-dMzWnaA